Sage vom Turnier
Ein Jäger gelangte während einer Pirsch auf die Hasenburg. Er legte sich ins Dickicht und wartete auf das Wild. Das Jagdglück war ihm an dem Tag nicht besonders hold und so schlief er alsbald ein. Er wurde vom Mitternachtsläuten der Neustädter Turmuhr geweckt und es kamen von Buhla her eine große Zahl Ritter auf den Berg. Ihnen folgte von einem Kreis von edlen Damen umringter alter Mann. Sie nahmen auf einer geschmückten Empore Platz.
Nachdem die Ritter sich vor den Damen und dem älteren Herrn verbeugten, stellten sie sich in zwei Parteien gegenüber auf und es begann ein langer Kampf. Nachdem alle Ritter bis auf einen von jeder Partei gefallen waren, traten die beiden Letzten zu einem Zweikampf an. Das Lanzenstechen konnte keiner für sich entscheiden. Erst der Schwertkampf brachte die Entscheidung. Der Sieger trat vor die Empore und erhielt von einer der Edeldamen eine goldene Kette. Jetzt schlug die Turmuhr Eins und der Spuk war verschwunden.
Der Hund von der Hasenburg
Auf dem Berg ist schon des Öfteren ein zutraulicher Hund gesehen worden. Ein Neustädter Junge sammelte Erdbeeren, als der Hund ihn dazu bewegen wollte, mitzugehen. Die beiden verschwanden in einem dunklen Gang. Am Ende war eine Tür. Als sie sich öffnete sah der Junge in dem Raum eine lange Tafel voll mit Münzen. Das seltsame war, dass die Münzen, auch die Gold- und Silbermünzen verrostet waren. Plötzlich fing der Hund an zu reden und sagte, dass er früher ein schlimmer Geldschneider war und viele Leute durch ihn arm geworden waren. Zur Strafe muss er nun als Hund sein Dasein fristen und diese unehrlich gewonnenen Schätze bewachen. Auch die Ahnen des Jungen habe er betrogen und der Junge soll etwas von dem Schatz als Wiedergutmachung mitnehmen. Das tat der Junge. Als er zurückging, gab es einen großen Knall und er erwachte auf der Wiese auf der er zuvor die Erdbeeren gesammelt hatte. In seinen Hosentaschen fand er die verrosteten Münzen.