Burgruine Hanstein
Die Burg Hanstein, eine Burgruine bei Bornhagen, liegt im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie gilt als eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands. |
Geschichte
Der Hanstein wurde 1070 das erste Mal erwähnt, als der deutsche König Heinrich IV. sie im Sachsenkrieg zerstörte. Die Burg war seiner Zeit im Besitz des Grafen Otto von Northeim. 1144 waren die Welfen Eigentümer der Burg. Heinrichs jüngster Sohn Otto übergab sie an Mainzer Erzbischof, da er die Hilfe des Erzbischofs bei der Kaiserkrönung (1209) brauchte. Zum Aufbau der Burg fehlten dem Erzbischof Peter die Mittel. Also schloss er mit Heinrich und Lippold von Hanstein einen Vertrag. Im Gegenzug stellten die Hansteiner die Burgmänner bzw. Beamte.
Die Hansteiner begannen dann im Auftrag des Erzbischofs 1308 mit dem Aufbau der heutigen Burg. Sie erwarben als Lehen das Gericht über 21 Dörfer der Umgebung,teils als Lehen, teils als Eigentum.
Im 14. Und 15. Jahrhundert erweiterten die Hansteins ihren Besitz. Da sie niemals eine Stadt erwarben, waren sie von der ökonomischen Entwicklung des Spätmittelalters abgeschnitten und verlegten sich zeitweise auf das Raubrittertum. Deshalb und zum Schutz der in der Nähe verlaufenden Handelsstraße durch das Werratal ließ der Landgraf Ludwig I. von Hessen 1415 den Ludwigsstein als Gegenburg errichten. Um 1550 verließen die Hansteiner die Burg. Sie bauten sich in der Umgegend Adelssitze und wurden evangelisch.
Nachdem die Schweden die Burg im dreißigjährigen Krieg teilweise zerstörten, wurde sie nicht mehr dauerhaft bewohnt. Um die Burg vor dauerhaftem Verfall zu bewahren wurde sie von 1655 bis 1658 und 1678 restauriert. Sie war für lange Zeit Treffpunkt der verschiedenen Linien des Hauses Hanstein und es wurde von 1838 bis 1840 ein Saal gebaut. Teile der Burg wurden ausserdem als Gefängnis genutzt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Ruine zu einem beliebten Ausflugsziel. Nach der Grenzziehung zwischen beiden deutschen Staaten, war die Burg für die Bevölkerung nicht mehr erreichbar. Der Nordturm war ein Beobachtungsposten der Grenztruppen der DDR. Seit 1985 werden denkmalpflegerische Arbeiten durch den örtlichen Heimatverein vorgenommen, so dass die Besucher nach dem Fall der Grenze 1989 eine zum Großteil sanierte Burg vorfanden.