Der Junge aus der Zwergenhöhle
Ein Junge aus Uder wurde von seinen Eltern zum Einkaufen geschickt. In der Stadt gab es viel zu sehen und so wurde es bereits dunkel als das Kind bei der Alten Burg durch den dunklen Wald ging. Angst schlich sich ein und plötzlich schimmerte ein Licht durch die Stämme. Jetzt vernahm er auch Musik und seine Neugier erwachte. Bald sah er, dass das Licht aus der Kapelle kam, die auf der Spitze des Bergs war und von der ein Zug von Zwergen ihm entgegenkam und vor dem Kirchlein im Kreis Aufstellung nahm. Die Tochter des Zwergenkönigs feierte Hochzeit und es wurde gratuliert und weiter gesungen.
Der Zug bewegte sich nun langsam zur Zwergenhöhle und der Junge folgte den Wichtelmännern. Als sie in dem Spalt verschwanden folgte das Kind ihnen. Der schmale Gang mündete in einen wunderschön geschmückten großen Saal. Die Hochzeitsgesellschaft setzte sich an die aufgebaute Festtafel und Reden wurden gehalten. Plötzlich musste der Junge laut husten und der fremde Junge wurde entdeckt. Er wurde von den Zwergen in das Innere der Höhle gezogen und de Zwergenkönig fragte den Eindringling, was denn dieser hier wolle. Daraufhin erzählte der Junge, wie er zum Berg kam und die Zwerge entdeckte und dass er großen Hunger habe. Der König wurde freundlich und ließ das Kind am Tisch Platz nehmen und der Junge stillte seinen Hunger. Er erzählte von seiner Heimat und berichtete aus dem Dorfleben. Das gefiel den Zwergen und sie baten Ihn noch zu bleiben. Irgendwann hatte der Junge genug und er ging zum König und bedankte sich bei Ihm für seine Gastfreundschaft und wünschte ihm alles Gute. Der König sagte dem Knaben, dass er ein guter Junge sei und schenkte ihm zum Abschied einen goldenen Ring.
Ein Zwerg führte das Kind aus dem Berg und der Junge ging zum Dorf, dass sich sehr verändert hatte. Das einstöckige Haus, indem er mit seinen Eltern lebte, war nun zweistöckig. Die Leute, denen er begegnete, kannte er nicht. Als er nach seinen Eltern fragte, sagte man ihm, dass sie unbekannt seien und man führte ihn zum Pfarrer. Dem fiel ein, dass er im Kirchenbuch gelesen hatte, dass vor hundert Jahren ein Junge verschwunden sei. Jetzt erzählte das Kind von seinen Erlebnissen in der Zwergenhöhle. Der Pfarrer schlug die Hände über den Kopf zusammen und sagte, dass der Ausflug des Jungen hundert Jahre gedauert hätte und nahm ihn, da von seinen Verwandten niemand mehr lebte, den Jungen in seinen Haushalt auf.
Der Junge wurde ein fleißiger Bauer und war noch einige Male an der Zwergenhöhle. Aber die Zwerge hat er nie wiedergesehen. Den goldenen Ring hielt er stets in Ehren.