Ignatiuskapelle
Am Ortseingang steht am Friedhof des Eichsfelder Dorfes Wingerode die Ignatiuskapelle. Sie ist das Ziel der in Deutschland wohl einzigsten Wallfahrt zu Ehren des Heiligen Ignatius von Loyola, die alljährlich am Sonntag um den Namenstag des Mitbegründers und Gestalters des Jesuitenordens, dem 31. Juli stattfindet. |
Information
Der Jesuitenorden führte im Auftrag des Mainzer Erzbischofs Daniel Brendel von Homburg im Eichsfeld mit großem Erfolg die Gegenreformation durch. Vom in der Nähe liegenden Zisterzienserinnenkloster Beuren erhielten sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Wingerode einen Hof für eine Meierei. Darüber hinaus bot der Hof Platz für eine Ferienunterkunft im Sommer.
Der Orden freute sich sehr darüber, dass der Schüler des Jesuitenkollegs und Wingeröder Dorflehrer Georg Andreas Reinhard 1657 eine kleine Fachwerkkapelle errichtete. Jedoch war der Orden der Meinung, dass die Kapelle zu klein für ihren Heiligen sei und so vergrößerte Reinhard 1661 diesen Vorgängerbau. Da der Pilgerstrom so immens war, entschied man sich 1715 für den Neubau der heutigen Kapelle. An der Eingangstür liest man die Jahreszahl 1737, die an einen wesentlichen Umbau erinnert. Im Inneren findet man die Skulpturen der Heiligen Ignatius, Franz Xavers und Salvators. Ebenfalls ist in der Kapelle eine gotische Madonna und ein Vierzehnheiligenbild zu sehen.