Volsbach
Nordöstlich von Wingerode, am Fuß des Zehnberges, trifft man auf die Glasmacherwüstung Volsbach. |
Geschichte
Der Ort war ein Zentrum der fast in Vergessenheit geratenen Eichsfelder Glasherstellung am Ausgang des Spätmittelalters.
Die Siedlung wurde 1281 in einer Schenkungsurkunde des Landgrafen Albert von Thüringen an das Kloster Beuren erstmals erwähnt. Die Lage der Kirche des Ortes ist heute durch einen Gedenkstein markiert.
Karl Wüstefeld berichtet in seinem 1920 erschienenen „Obereichsfelder Sagenschatz“, dass hier nahe der Oberfläche Glasscherben gefunden wurden und der Sage nach diese Scherben von einer Glasmauer stammen sollte, die sich um die Kirche zog.
Tatsächlich wurden bei einer am Ende der 1970ger stattgefundenen Rettungsgrabung in der Nähe der Kirche eine Glashütte mit einem Schmelzofen gefunden. Sechs weitere Öfen standen im nördlich angrenzenden Hüttengrund. Produziert wurden hier aus dem in der Nähe vorkommenden Quarzsand Stangen- und Keulengläser. Der seinerzeit vorhandene Waldreichtum lieferte Holzkohle und Pottasche, die zur Produktion des Waldglases verwendet wurden. Genutzt wurden die Gläser im nahe gelegenen Kloster Beuren. Denkbar ist auch, dass die Produkte über die nahen gelegenen Fernstraßen in Richtung Göttingen (Mühlhausen, Heiligenstadt, Duderstadt) im Thüringer sowie norddeutschen Raum vertrieben wurden.
Im „Türkensteuerregister“ wird um 1548 noch eine Glasmacherfamilie Kaufelt erwähnt, die in „Volspach Wüstunge“ blieb. Das Dorf Wingerode kaufte 1607 den größten Teil der Grundstücksfläche der Siedlung. Danach verlieren sich die Spuren des Ortes langsam in den Archiven. Der Ort war wüst.