Kloster Beuren
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Am westlichen Ende des thüringischen Dorfs Beuren, das in die Stadt Leinefelde-Worbis im Landkreis Eichsfeld eingemeindet wurde, befindet sich das ehemalige Kloster Beuren. Es wird heute als Pflege- und Altenheim genutzt. |
Geschichte
Um 1130 ließ Rudolf von Bodenstein eine Kirche in der Nähe seines Familiensitzes in Nieder–Beuren bauen. An dieser Kirche soll sein Enkel Konrad um 1200 das Kloster gegründet haben. Die ersten Nonnen kamen aus dem Kloster Wöltingerode (in der Nähe von Goslar). Am 03. Februar 1208 erkannte Papst Innozenz III. die Klostergründung an.
In der Folgezeit wuchsen die Besitzungen sehr schnell, so dass eine Vielzahl von Nonnen versorgt werden konnte. In Mühlhausen unterhielt das Kloster einen Stadthof. Der Landgraf Heinrich von Thüringen nahm das Kloster unter seinen Schutz und es war nicht mehr der Gerichtsbarkeit von Vögten und Schultheißen unterworfen. Das 13. Jahrhundert war sehr unruhig im Eichsfeld, so dass Papst Alexander IV das Kloster 1255/56 direkt unter seinen Schutz stellte. Es wurde zu einem Kloster für den regionalen Adel und Mutterhaus für einige andere Häuser (Breitenbich, Anrode, Teistungenburg Marksußra und Worbis).
Im Bauernkrieg wurde die Anlage am 29. April 1525 geplündert und drei Tage später niedergebrannt. Der Orden wurde für die Dauer von zwei Jahre an eine andere Stelle verlegt. 1555 starben die letzten beiden Nonnen. Es wurde weiter durch einen Verwalter des Mainzer Kurfürsten betreut. Einen Teil der Innenausstattung erhielt das Jesuitenkolleg in Heiligenstadt und der Rest wurde bis 1609 verkauft.
Zisterzienserinnen der Teistungenburg kauften 1617 ihr Mutterhaus zurück und besiedelten es erneut. 1673 bis 1679 wurde es nach den schweren Zerstörungen des Dreißigjährigen erneut aufgebaut. 1718 wurde die Kirche renoviert und 1791 die letzte Äbtissin gewählt.
1803 fiel das Haus an Preußen und durch den Frieden von Tilsit an das Königreich Westphalen, dessen König es am 10. Mai 1810 auflöste. Heute ist im Klostergebäude ein Alten- und Pflegeheim untergebracht.