Wallfahrtskapelle Etzelsbach
Die Wallfahrtskapelle St. Mariä Himmelfahrt Etzelsbach befindet sich zwischen den Dörfen Steinbach und Hundeshagen im thüringischen Eichsfeld. Der Ort Etzelsbach ist schon lange ein Wallfahrtsort.
Besonders die alljährliche „Pferdewallfahrt“, die am zweiten Sonntag nach Mariä Heimsuchung stattfindet, zieht viele Pilger und ihre Pferde an. Dabei werden alle Pferde, die von den Pilgern mitgebracht werden, nach dem Wallfahrts-Hochamt gesegnet. Seit 1979 können auch Fahrzeuge gesegnet werden. Weitere Wallfahrten finden zum Fest Maria Schnee, Anfang August, zum Fest Maria Himmelfahrt, Mitte August und zum Fest Mariä Geburt im September statt.
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Geschichte
Der Name Etzelsbach kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet soviel wie Elsterbach. Um 1400 wird hier ein Dorf aufgegeben. Nur die Kirche blieb stehen.
Im Bauernkrieg, 1525, wird die "Kirche zur leiben Frau" in Etzelsbach zum ersten Mal erwähnt. Ein Bruder wohnt hier und kümmert sich um die Pilger. Die Kirche und das Haus gehen in Flammen auf.
Um 1550 wird die Pfarrei Steinbach gegründet und Etzelsbach wird von ihr betreut. Wallfahrten finden unter freiem Himmel statt, davon zeugt die Jahreszahl 1602, die ein tragbarer Alter trug, der heute nicht mehr existiert. Später wird eine kleine Kapelle errichtet. In Heiligenstadt erkranken 1655 viele Pferde. Ein Wingeröder Pfarrer erinnert sich an die Wallfahrten und schickt seine Bauern an den Wallfahrtsort. In dieser Zeit müsste die Pieta entstanden sein. Einhundert Pferde werden bei der Wallfahrt 1709 gezählt. Da die alte Kapelle baufällig geworden war, wird 1809 eine neue Fachwerkkapelle errichtet.
Während der Eichsfelder Choleraepidemie von 1850 finden sehr viele Gläubige tags und nachts den Weg zur Kapelle und suchen den Beistand Marias..
Die heutige Wallfahrtskapelle wird 1897/98 gebaut.
Seit 1978 werden die Pferde von einem Pfarrer gesegnet, zuvor zeugte das dreimalige Herumführen des Tieres um die Kapelle als Zeichen privater Frömmigkeit. Auch Fahrzeuge können seit 1979 gesegnet werden.
Der größte Pilgerschar sah der Wallfahrtsort als Pabst Benedikt XVI. im Jahr 2011 zusammen mit 90.000 hier eine Marienvesper feierte.