Kloster Reifenstein
"Das Kloster Reifenstein (Riffensteinium) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei im zur Gemeinde Niederorschel gehörenden Ortsteil Kleinbartloff im Landkreis Eichsfeld im Freistaat Thüringen in Deutschland. Die Anlage liegt rund 4 km südsüdöstlich von Leinefelde." (Wikipedia) |
Geschichte
Im Jahre 1162 stiftete Graf Ernst II. von Tonna die Villa "Albolderode" (Reifenstein) dem 1098 entstandenen Zisterzienserorden. Hier siedelten sich zunächst Mönche aus dem Kloster Volkenroda an. Die ursprüngliche Klosterkirche wurde 1209 mit Hilfe des Grafen Ernst von Velsecke, einem Spross der Grafen von Gleichenstein, die seiner Zeit unter anderem auf der oberhalb gelegenen Burg Reifenstein (Alte Burg) residierten, errichtet. Der thüringische Landgraf Ludwig IV stellte 1217 das Kloster unter seinen Schutz. Da es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Ludwig IV. und dem Mainzer Erzbischof kam, wurde dieser Schutz 1262 durch Pabst Urban IV. bestätigt. |
Das Kloster wuchs rasch und so konnte es seinen Besitz in den nächsten Jahrzehnten durch Schenkungen und Käufe auf die Nachbardörfer Kallmerode, Hausen und Kleinbartloff ausdehnen.
Aus dem 14. Und 15. Jahrhundert sind mehrere Plünderungen bekannt. Auch die Reformation und der anschließende Bauernkrieg haben ihre Spuren im Kloster hinterlassen. Am 01. Mai 1525 drangen die Bauern des „Vereinigten Thüringer und Mühlhäuser Haufens“ in das Kloster ein, raubten es aus und richteten große Schäden an. Die Möche flohen nach Heiligenstadt und zum Rusteberg.
Der Abt Philipp Busse erneuerte in einer Wiederaufbauphase von 1582 bis 1587 einige Wirtschaftsgebäude, das Dormitorium und die Klosterkirche. Auch der Dreißigjährige Krieg hinterließ schwere Schäden am Kloster. Erst zwei Jahre nach dem Westfälischen Frieden, wurde mit der Wiederherstellung der Klosteranlage begonnen.
Ab 1698 wurde die Anlage unter dem Abt Wilhelm Streit im Stil der Zeit, dem Barock, renoviert. Unter anderem wurde auch das Torhaus unter der Einbeziehung der mittelalterlichen Reste saniert. 1743 war die Klosterkirche mit der Sakristei, so wie wir sie heute kennen, fertig.
1803 löste der Preußische König das Kloster auf und fügte den Besitz dem Staatsvermögen hinzu. Im Kloster waren neben dem Abt Anton Löffler noch 23 Mönche und die Novizen verblieben. Das Klosterinventar wurde in verschiedene Eichsfelder Kirchen verbracht.
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Ab 1847 war hier für zwanzig Jahre eine Ackerbauschule beheimatet. Ida von Kortzfleisch gründete 1900 hier eine Wirtschaftliche Frauenschule, die bis 1949 existierte.
Danach übernahmen die Universitätskliniken Jena das Gelände und bauten es zum Krankenhaus um. 1951 öffnete die "Spezialklinik für Knochen- und Gelenktuberkulose" Reifenstein als Außenstelle der Universitätskliniken Jena ihre Tore. Ab 1965 ist hier das Kreiskrankenhaus für den Kreis Worbis zu finden. Durch die Gebietsreform 1994 übernimmt der Landkreis Eichsfeld die Trägerschaft des Hauses. 2001 wurden dieses Krankenhaus und das St.-Elisabeth-Krankenhaus Worbis zum Eichsfeld Klinikum gGmbH zusammengelegt. 2002 trat das St.-Vincenz-Krankenhaus Heiligenstadt diesem Verbund zu.
(Quellen: Wikipedia und www.eichsfeld-klinikum.de)