Kloster Worbis
Das Kloster Worbis war von 1311 bis 1540 ein Kloster der Zisterzienserinnen und von 1667 bis 1824 der Franziskaner in Worbis in Thüringen.
Die ehemalige Franziskanerkirche St. Antonius in Worbis im Landkreis Eichsfeld ist eine römisch-katholische Gemeinde- und Wallfahrtskirche. Durch ihre barocke Architektur und Ausstattung gilt sie als einmalig in der Region. Hier findet seit über 300 Jahren am 13. Juni oder am darauf folgenden Sonntag die Antoniuswallfahrt statt.
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Geschichte
Friedrich Graf von Beichlingen (* 1280) stiftete 1311 bei der bereits bestehenden St.-Petri-Kirche in Worbis das Zisterzienserinnenkloster St. Petrus. Hier siedelten sich zunächst Nonnen der Klöster Beuren und Anrode an. 1525 wurde das Kloster im Bauernkrieg zerstört und 1540 offiziell aufgelöst.
Auf dem Grundstück des aufgehobenen Zisterzienserinnenklosters St. Petri errichteten ab 1667 Franziskaner eine Niederlassung. Am 13. Juni 1668 legten die Mönche den Grundstein. Seit 1670 ist das Kloster ein Studienkloster der Franziskaner. Zunächst baute man von 1670 bis 1678 den Chor in Steinwölbung und das Hauptschiff zunächst als Holztonnengewölbe. Die dem heiligen Antonius von Padua gewidmete Klosterkirche entstand in den Jahren 1670 bis 1678 nach Plänen des Italieners Antonio Petrini (1621–1701). 1690/91 ergänzte man den Bau durch die Antoniuskapelle und die nördliche Vorwand. Von 1764 bis 1767 wurde das Hauptschiff unter der Leitung des Franziskaners Cornelius Schmitt (1711–1779) mit Stein eingewölbt und anschließend im Stil des Rokoko neu ausgestattet. So überstand sie die Aufhebung und Säkularisation des Klosters 1824.
Von 1825 an wurde das ehemalige Kloster als Zwangsarbeitsanstalt des Preußischen Staates genutzt. Aufgrund der Unruhen von 1848 wurde diese wieder geschlossen. Ab 1863 bis 1994 befand sich in den Räumlickeiten das Amtsgericht Worbis und ein Notariat.
1880 erfolgte eine Umgestaltung im Zeitgeschmack; die Altäre und Skulpturen wurden dunkel gefasst. Im Zweiten Weltkrieg entstanden an der Kirche keine nennenswerten Schäden. Der Innenraum wurde1948 neu ausgemalt. Die Zeit hinterließ ihre Spuren am Gebäude und so musste sie von 1969 bis 1971 statisch gesichert werden.
Im Rahmen einer groß angelegten Sanierung aus Anlass der 300-Jahr-Feier 1978 wurde das spätbarocke Erscheinungsbild des Innenraums weitgehend wiederhergestellt. Die Rekonstruktion wurde 1983 zunächst beendet. Die Fassaden wurden von 1992 bis 2002 saniert und farblich neu gestaltet.
Derzeit wird das Kloster zu einem Stadtverwaltungssitz umgestaltet.