Davidsburg
Bei Beinrode, einem größeren Gehöft zwischen Leinefelde und Kallmerode steht dicht an der B247 das 403 m hohe Köpfchen. Auf der Spitze des Bergs findet man die Reste einer hochmittelalterlichen Höhenburg vor. |
Information
Im Mittelalter führte am Fuß des Bergs eine wichtige Straße vorbei. Die Geleitsstraße, auch „Hohe Straße“ genannt, kam von Kassel über Heiligenstadt, Beuren, Beinrode, Birkungen, Rüdigershagen und führte weiter nach Nordhausen und Magdeburg. Dem Schutz dieser Straße diente diese, in Vergessenheit geratene, Burganlage. Levin von Wintzingeroda-Knorr verweist in seinem Werk „Die Wüstungen des Eichsfeldes …“ auf eine, auf den 9. August 1303 in Fritzlar, datierte Urkunde, wonach der Erzbischof Gerhard II. die halbe Burg David dem damaligen Vizedom im Eichsfeld, Friedrich von Rosdorf unter der Maßgabe als Pfand überlässt, dass der Kirchenfürst über die Anlage verfügen kann und ihm immer Einlass gewährt wird. Den Ort, wo sich die Davidsburg befunden hatte, kannte Wintzingeroda-Knorr nicht. Er vermutete ihn bei Beisenburg, einer heutigen bei Beuren gelegenen Wüstung oder dem Kreuzebraer Vorwerk Steinhagen. Die Lage des Birkensteins kannte er auch noch nicht. Nach diesem ersten Auftauchen der Davidsburg in den Urkunden, verschwindet diese auch wieder. Eine weitere Quelle ist nicht bekannt.
Die Tatsache, dass die Kernburg mit 18 m Breite kleiner ist als die zwei Meter größere Vorburg, sowie die hier gefundenen Wandscherben, gebrannten Fachwerk- sowie Hohlziegelreste lassen darauf schließen, dass die Anlage vom 14. bis ins 16. Jahrhundert genutzt wurde. Die Burgteile wurden durch zwei, heute noch deutlich, sichtbare Burgwälle getrennt. Eine runde Vertiefung, die sich im Inneren der Kernburg befindet, könnte die Lage eines ehemaligen Bergfrieds anzeigen. Die Burganlage an sich ist wiederum von einem weiteren Wall vom Vorplateau getrennt. Ob diese Ebene einmal besiedelt war, konnte noch nicht nachgewiesen werden, zumal das unweit liegende Gut Beinrode im Jahr 1348 das erste Mal erwähnt wird. Im Jahr 1469 ist Beinrode schon wieder wüst und wird 1729 als Vorwerk des Klosters Reifenstein wieder aufgebaut. Elmar Golland vermutete in seinem Artikel „Das castrum David prope Scharfenstein - eine verschwundene Burg auf dem Eichsfeld“ in den „Eichsfelder HEIMATHEFTEN“, dass bei diesem Neuaufbau das Material der Burganlage mit verwendet wurde.