Info
Das Eichsfeld ist eine Kulturlandschaft zwischen dem Harz, dem Weser–Leine-Bergland , dem Hainich und der Hainleite. In ihm finden sich Orte, die zu den vier Landkreisen Eichsfeld, Göttingen, Unstrut-Hainichkreis sowie dem Werra – Meissner – Kreis gehören. In dem Gebiet liegen die Städte Dingelstädt, Duderstadt, Heilbad Heiligenstadt, Leinefelde – Worbis und der Flecken Gieboldehausen.
Gebiete
Das Eichsfeld teilt sich in das Ober- und Untereichsfeld, wobei die Grenze nicht eindeutig ist. Vereinfacht zieht man die Grenze entlang der Flusstäler von Leine und Wipper. Nach geografischen Gesichtspunkten verläuft sie zwischen dem Nordhang des Düns und dem Oberem Eichsfeld. Nach politisch – administrativen Aspekten ist es die Grenze zwischen Thüringen und Niedersachsen. Je nach dem in welchem Teil des Eichsfelds man lebt, sieht man Heilbad Heiligenstadt oder Duderstadt als den Hauptort des Region an.
Geschichte
Der Begriff Eichsfeld taucht zum ersten Mal am 28. Januar 897 in einer Urkunde auf. Mit ihr bestätigte Arnulf von Kärnten den Gütertausch in „pago Eichesfelden“ zwischen dem Abt Huki von Fulda und dem Grafen Konrad. 1022 erfuhr man zum ersten Mal von Mainzer Besitzungen um Heiligenstadt und dem Rusteberg. Bis 1573 bekam das Bistum weitere Besitzungen. Im 12. Jahrhundert wurden die meisten Klöster im Eichsfeld gegründet.
Der nordwestlich von Duderstadt gelegene Teil der Goldenen Mark war zunächst den Liudolfingern und Ottonen untertan. Seit dem 11. Jahrhundert gehörte es zum Stift nach Quedlinburg. Otto, erster Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, kaufte 1247 die Belehnung des Gebiets vom Stift ab. Dessen Erben verpfändeten das Gebiet zunächst 1342/58 und 1434 ganz an das Kurfürstentum Mainz.
Der Bauernkrieg spielte sich auch im Eichsfeld ab. Heinrich Pfeiffer zieht mit den Bauern plündernd, brennend und mordend über Klöster und adlige Anwesen im Eichsfeld. Viele Eichsfelder wenden sich zunächst dem Protestantismus zu bevor sie ihm während der Gegenreformation abschwörten.
Der dreißigjährige Krieg bricht für das Eichsfeld 1622 aus. Hier füllen sich die Schweden, die Dänen, die Kaiserlichen, die Hessen und die Sachsen ihre Proviantsäcke. Das Elend in der Bevölkerung interessiert sie dabei nicht.
1650 herrscht hier wieder der Kurfürst von Mainz. Das soll weitere 150 Jahre so bleiben bis der König Friedrich Wilhelm III. das Eichsfeld 1802 in seinen Besitz stellt. Napoleon Bonaparte gründete 1807 für seinen Bruder Jérôme das Königreich von Westphalen, zu dem auch das Eichsfeld gehörte. Nach der Völkerschlacht von Leipzig 1813 fiel das Gebiet an Preußen. Durch den Wiener Kongress wird das Eichsfeld geteilt. Es entstehen zum ersten Mal die Landkreise Heiligenstadt und Worbis in der damaligen Provinz Sachsen. Der nördliche Teil des Untereichsfelds kam zunächst an das Königreich Hannover, das wiederum 1866 von Preußen besetzt wurde und fortan die Provinz Hannover bildete. Der Kreis Duderstadt entsteht zum ersten Mal 1885.
Kurz vor Ende des II. Weltkriegs trafen sich im Kurort Jalta auf der Krim die Staatschefs der Alliierten und beschlossen die Teilung Deutschlands in die Besatzungszonen. Das Eichsfeld wurde vom 03. bis 10. April 1945 von den amerikanischen Streitkräften besetzt. Der Landkreis Duderstadt kam zunächst zur britischen Besatzungszone und wurde nach der Gründung der BRD ein Teil Niedersachsens. Eine wichtige Eisenbahnlinie der amerikanischen Besatzungszone verlief noch durch das Gebiet der sowjetischen. Dies machte eine Nachverhandlung am 17. September 1945 notwendig und es erfolgte in dem Wanfrieder Abkommen der Austausch von zwei thüringer Dörfer gegen fünf hessische, die nun in der sowjetischen Besatzungszone lagen. Aus der sowjetischen Besatzungszone entstand 1949 die DDR. Beide deutsche Staaten trennte eine stark bewachte Grenze, die erst 1990 durch den Beitritt der DDR zur BRD fiel.
Glaube
Das Eichsfeld gehörte über Jahrhunderte lang zum Erzbistum Mainz. Und die Jahrhunderte prägten die Region. Es ist eine der Regionen Deutschlands in der der katholische Glaube überwiegt. Der Heilige Martin ist der Schutzpatron der Region.
Speziell
Kulinarisch bekannt ist das Eichsfeld insbesondere für seine Dauerwurst („Eichsfelder Feldgieker“ (auch „Feldkieker“), „Stracke“ und „Eichsfelder Kälberblase“), Schmandkuchen und andere Spezialitäten.