Hülfensberg
Südwestlich der thüringischen Gemeinde Geismar im Landkreis Eichsfeld liegt der 448 Meter hohe Hülfensberg. Der Berg, auch „Heiliger Berg des Eichsfeldes“ ist seit dem Spätmittelalter ein Wallfahrtsort. Unter anderem befinden sich auf seiner Spitze eine Kirche, ein Franziskanerkloster und ein weithin sichtbares Kreuz. Wallfahrten finden mehrmals im Jahr zu kirchlichen Festen statt. Die wichtigsten sind die Bittwallfahrt am Sonntag vor Christi Himmelfahrt, die Hauptwallfahrt am Sonntag nach Pfingsten, früher „Hülfenstage“ von Donnerstag nach Pfingsten bis zum Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, die Johanneswallfahrt am Sonntag um das Fest Johannes des Täufers (24. Juni) und die Michaelswallfahrt am letzten Sonntag im September, um das Fest des Erzengels Michael (29. September). |
Geschichte
Wahrscheinlich befand sich auf dem Hülfensberg eine germanische Kultstätte. Es wurden 1867 vorgeschichtliche Begräbnisstellen und Urnen gefunden. Das erste mal hört man vom Hülfensberg 1351 in einer päpstlichen Urkunde. Er gehörte damals zum Martinsstift Heiligenstadt bevor das Patronat der Wallfahrtskirche 1357 zum Kloster Anrode wechselte. Es organisierte hier fortan die Wallfahrten. Das Kurfürstentum Mainz erhielt den Hülfensberg 1583. Mit der Auflösung des Klosters Anrode um das Jahr 1810 wurde der Berg für elf Jahre Privatbesitz. 1821 erhielt die bischöfliche Behörde den Berg als Geschenk zurück.Die Kirche wurde 1890 aufgrund von Bauschäden erweitert. Die erste Bonifatiuskapelle wurde abgerissen und an anderer Stelle wieder errichtet. An ihrer Stelle steht heute der Chorraum. In den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs wurden der Turm und das Kirchendach am 5. April 1945 Ziel eines amerikanischen Artillerieangriffs.