Riethpark
Der Riethpark am Fuß des Kerbschen Bergs ist ein beliebtes Ausflugsziel für viele Dingelstädter.
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Information
Am 05. April 1911 kaufte der Dingelstädter Verschönerungsverein vom letzten Müller Carl Kunckell dessen still gelegte Walkmühle und die Wiesen drum herum. Daraufhin wurden die Gehwege und ein Gondelteich angelegt. Daneben erhielt der Park ein Pavillon und einen Spielplatz. Im Winter wurde sogar eine Natureisbahn angelegt. Die Walkmühle wurde in den 20ger Jahren des vorigen Jahrhunderts zum Ausflugslokal umgebaut und am 09 Oktober 1924 dem Pächter Christoph Günther zum Betrieb übergeben. Ihm sollten weitere Pächter folgen. 1932 wurden die Baumbestände unter Naturschutz gestellt.
Am 05. April 1945 besetzten Einheiten der zusammen gewürfelten Kampfgruppe Worgitzki mit ihren Panzern die südlichen Ortsausgänge Dingelstädts vor den anrückenden Alliierten. Das Rieth und der Stadtwald wurden dabei zum Zufluchtsort der Bewohner der betroffenen Straßen der Stadt. Einen Tag später wurde die Truppe in Richtung Küllstedt und Wachstedt verlegt und am nächsten Morgen, dem 07. April 1945, dröhnten die Panzermotoren eines Bataillons der 6. US Panzerdivision der 3. US - Armee, dass die Stadt kampflos zusammen mit dem 3. Bataillon des 304. Regiments der 76. US - Infanteriedivision kampflos einnahm.
Im Sommer 1953 ereignete sich auf einem Acker in der Nähe des Rieths ein Erdfall, der eine Tiefe von 15 Meter erreichte und ein Loch von 180m³ erzeugte. Das tat der Beliebtheit des Rieths als Ausflugsziel aber keinen Abbruch.
Am Rand des Riethparks findet man an einem Gehweg eine gefasste Quelle. Es ist der Saubrunnen. Der Sage nach hütete ein Bauer des Ortes hier seine Schweineherde. An einer Stelle büchste eines der Tiere immer aus und durchwühlte mit seiner Schnauze das Erdreich. Als der Bauer nachsah, warum das Tier sich immer so seltsam verhielt, entdeckte er die sprudelnde Quelle und der Saubrunnen war gefunden. Er wurde 1827 in Stein gefasst. Im Laufe der Zeit wurde aus dem Saubrunnen im Volksmund der Sauerbrunnen und so manche Dingelstädterin löste in seinem Wasser einen oder mehrere Zuckerwürfel auf, damit ein lang gehegter Kinderwunsch in Erfüllung geht.