Schloss Bischofstein
Unterhalb der Burgruine Stein liegt das Schloss Bischofstein im thüringischen Lengenfeld unterm Stein im Unstrut – Hainich – Kreis. |
Information
Das Schloss wurde 1747 vom Eichsfelder Barockbaumeister Johann Christoph Heinemann (1695-1777) als Sommerresidenz und Sitz der Vögte des Mainzer Kurfürsten Johann Friedrich Karl von Ostein gebaut. Zum Bau wurde das Material der über dem Schloss liegenden Burg Stein benutzt. Im Zuge der Säkularisation wurde der Bischofstein 1802 preußische Staatsdomäne und ab 1815 Landsitz und Rittergut. 1907 kaufte Dr. Gustav Marseille Schloss Bischofstein einschließlich der Ländereien, um eine private Internatsschule aufzubauen. Zu Marseilles Freundeskreis zählte auch die Künstlerin Käthe Kollwitz, die hier eine Zeit lebte. Die Nationalsozialisten enteigneten 1942 das private Internat und richteten eine „SS - Heimschule“ein.
Nach dem Krieg wurden hier zunächst Russischlehrer ausgebildet. Seit dem 29.5.1948 nutzte der FDGB das Schloss als Ferienheim. Der FDGB brachte 1985 hier auch seine Bezirksschule „Käthe Kollwitz“ unter.
Nach der Wende versuchten die Freimaurer das Gebäude zu sanieren und zu nutzen. Siemachten ihr Engagement allerdings von Fördermitteln abhängig und zerstörten bei Renovierungsarbeiten mehr als sie reparierten. Der 1999 gegründete Verein des Internats Schloss Bischofstein kaufte das Objekt zur Jahrtausendwende von der Treuhandanstalt. Es wurde versucht hier wieder ein Internat zu etablieren. Jedoch musste der Internatsbetrieb zum Ende des Schuljahrs 2006/07 mangels Auslastung und zu hoher Kosten wieder eingestellt werden. Am Ende des Jahres 2008 wurde damit begonnen das Schloss zu einem Altersheim umzubauen. Heute ist hier ein Pflegezentrum untergebracht.